| Von Saskia Gränitz
Immer mehr Mieter:innen sind mit vergessen geglaubten oder neuartigen Wohnungsnöten konfrontiert. Diese Alltagserfahrungen der Wohnungsnot bewegen sich in einer wissenschaftlich bislang kaum beleuchteten Grauzone, denn die Übergänge vom „guten Wohnen“ zum „Nicht-Wohnen“ sind fließend. Dieser Beitrag plädiert für einen breiten Begriff der Wohnungsnot und systematisiert die Grauzone „schlechten Wohnens“ – stets mit Blick auf die Schwelle zum „Nicht-Wohnen“. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass Ordnungspolitik und Soziale Arbeit (die traditionellen „Verwalter“ von Obdach- und Wohnungslosigkeit) keine grundlegende Lösung bieten, denn Wohnungsnot ist ein Strukturproblem.