8 Seiten, erschienen in frühe Kindheit 3-17
Kinder und Erwachsene brauchen Ängste, um Gefahren zu erkennen und diesen aus dem Weg zu gehen. Ängste machen uns vorsichtig und bewahren uns damit vor Schaden. Sie sind also lebensnotwendige Reaktionen auf Gefahren und wichtige Erfahrungen. Ein gewisses Maß an Angst kann auch angenehm sein und Spaß machen (Balint 1959). So lieben Kinder Mutproben und Versteck oder Fangspiele. "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?" wird gerade deshalb von Kindern gespielt, weil die Ungewissheit, ob man gefangen wird oder davon kommt, Nervenkitzel bereitet. Einen dunklen Keller oder ein verbotenes Grundstück zu betreten, ist aufregend und löst Abenteuerlust aus, weil man nicht weiß, was einen dort erwartet. Über einen umgefallenen Baum zu balancieren, gibt einen Kick, weil immer die Angst mitschwingt, dass man ja hinunterfallen könnte. Hat das Kind die Angst überwunden und die Situation erfolgreich gemeistert, fühlt es sich gut und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wächst.