Von Bernhard Koch
4 Seiten, erschienen in frühe Kindheit 5-13
Gegenwärtig kann im Bereich der gesamten Bildungsinstitutionen (Kindertageseinrichtungen, Grundschulen bis hin zu höheren Schulen) von einer Tendenz zur „Feminisierung“ gesprochen werden. Damit ist gemeint, dass Kleinkinder, Kinder und Jugendliche zum weit überwiegenden Teil von weiblichen Fachkräften betreut, erzogen, unterrichtet und gebildet werden. Dies wird von vielen Eltern, Bildungswissenschaftler(inne)n und Politiker(inne)n als eine Entwicklung gesehen, die angesichts des Anspruchs auf Gendergerechtigkeit von Schule und Bildung problematisch erscheint. Im vorliegenden Artikel geht es um Männer als „token“, als geschlechtliche Minderheit in der frauendominierten Institution „Kindergarten“. In einer Institution, die zwar schon im 19. Jahrhundert „gegründet“ wurde, die aber erst ab den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts zu einem maßgeblichen Ort der Kindererziehung wurde („normierte Kindheit“). Der forcierte Ausbau der Kinderbetreuung für unter Dreijährige sowie der Ausbau der Ganztages- und der Ganzjahreskindergärten bedeutet dabei eine weitere „Feminisierung der Erziehung“.