Von Matthias Stiehler
6 Seiten, erschienen in frühe Kindheit 5-13
Ich bin einer von den Männern, die gern als „neue Väter“ bezeichnet werden. Mit zweiundzwanzig wurde ich erstmals Vater und jetzt, da ich zweiundfünfzig bin, sind die Kinder aus dem Haus. Als „neuer Vater“ kann ich bezeichnet werden, weil ich von Anfang an meinen Kindern als Vater präsent sein wollte. Zudem spiegelt sich in meiner Vaterbiografie die Entstrukturierung familialer Lebensverhältnisse beispielhaft wider: Von der Mutter meines Sohnes habe ich mich getrennt, als er drei Jahre alt war. Ich habe ihn dann elf Jahre nicht gesehen. Erst als er vierzehn war, kamen wir wieder in Kontakt. Als ich vor fünfundzwanzig Jahren mit meiner jetzigen Frau zusammenkam, brachte sie eine Tochter in die Beziehung mit. Ihr war ich über viele Jahre sozialer Vater und auch jetzt sehe ich mich als Großvater ihres Kindes. Und schließlich habe ich mit meiner Frau noch ein gemeinsames Kind.