von Gertrude Bogyi
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Psychologin und Psychotherapeutin an der Universitätsklinik für Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters in Wien beschäftige ich mich seit nunmehr fast 40 Jahren mit der Thematik „Kind, Sterben und Tod“.
Tod und Sterben sind Themen, die nach wie vor gerne von Kindern ferngehalten werden, obwohl wir ihnen tagtäglich – sei es im eigenen Umfeld, sei es in den Medien – in vielfältiger Weise begegnen.
Wenn jemand aus der Familie schwer erkrankt oder stirbt, sind die Erwachsenen oft sehr verunsichert, wie sie Kindern gegenüber reagieren sollen. Immer wieder wird versucht, Tatsachen zu verschleiern bzw. zu beschönigen, um den Kindern die bittere Wahrheit zu ersparen. Der Umgang mit Tod und Sterben macht Erwachsene im Zusammenhang mit Kindern überaus hilflos, wodurch auch die Kinder hilflos gemacht werden. Das „Totschweigen des Todes“ ist mit Sicherheit ein Problem der Erwachsenen und nicht der Kinder. Kinder möchten am Geschehen teilhaben, möchten die Wahrheit wissen.
6 Seiten, erschienen in frühe Kindheit 1-12