Von Lore Maria Peschel-Gutzeit
8 Seiten, erschienen in frühe Kindheit 6-17
Vor mehr als 40 Jahren ereignete sich in Neuwied eine grauenhafte Bluttat: Kinder ermordeten ein anderes Kind im Stadion von Neuwied ohne erkennbaren Anlass, ohne dass sie später ein Motiv nennen konnten. Diese schreckliche Tat ging in die Annalen ein als "Stadionmord von Neuwied". Er stürzte alle Betroffenen, aber auch die Bevölkerung insgesamt in Entsetzen. Sehr bald erhoben sich Fragen nach der Herkunft dieser Kinder, deren Betreuung und Erziehung, konkret: Wer kümmert sich eigentlich um diese Kinder, wie sind sie aufgewachsen und auch: Haben sie eigentlich je Zuwendung erhalten? Zufriedenstellende Antworten gab es nicht. Die Kinder kamen aus scheinbar unauffälligem Milieu. Doch bald zeigte sich, dass sie von Beginn ihres Lebens an nicht geschützt und gefördert waren und auch nicht emotional angenommen worden waren, so dass sie als seelisch verwahrlost, also als depriviert bezeichnet werden mussten.