Von Gudrun Marci-Boehncke
10 Seiten, erschienen in frühe Kindheit 6-14
Die gemeinsame Verantwortung aller am Bildungsprozess in der frühen Kindheit Beteiligten ist eine große Herausforderung: Eltern und Erzieher(innen) in Kindertagesstätten brauchen dazu gemeinsame Werte und Ziele (vgl. Fröhlich-Gildhoff 2013) und Wissen über die Fördermöglichkeiten wie auch die tatsächlich angewendeten wechselseitigen Strategien in Erziehungsfragen. Was allgemein gilt, trifft ebenso für den Bereich der Lese- und Medienbildung zu. Dieser Bereich ist jedoch – vor allem die Medienerziehung – heutzutage intensiv und kontrovers in der öffentlichen Diskussion, und Eltern wie Erzieher(innen) sind unsicher, wie sie sich verhalten sollen und was aus ihrer eigenen, oft intuitiven Erziehungspraxis überhaupt nach außen kommuniziert werden sollte. Dies führt zu beiderseitigen Tabuisierungen. Der Beitrag will aus den Erfahrungen eines Interventionsprojekts in Dortmund in über 30 Kitas berichten und auf solche Problembereiche hinweisen. Am Ende stehen Überlegungen, wie hier konstruktive Lösungen aussehen könnten, die zu einem besseren Austausch zwischen den Beteiligten und damit zum Wohle des Kindes führen könnten.